Sonnenenergie vom Hallendach
Auf den Hallendächern des Berliner Großmarktes wird Solarstrom gewonnen. Die zweitgrößte Photovoltaikanlage und gleichzeitig die größte sogenannte "Aufdachanlage" wurde jetzt im Rahmen einer kleinen Feierstunde offiziell in Betrieb genommen. Dazu kam prominenter Besuch auf den Großmarkt: Bürgermeister und Senator für Stadtentwicklung und Umwelt Michael Müller (SPD) ließ es sich nicht nehmen, bei der Eröffnung der Anlage dabei zu sein und lobte das " herausragende Projekt": "Es ist sehr schön, dass sich der Berliner Großmarkt als Beteiligungsgesellschaft des Landes Berlin so engagiert." Auf einer Fläche von knapp 39.000 Quadratmeter erzeugt die Photovoltaikanlage rund 1.600 Megawattstunden Strom im Jahr. Damit könne, so der Geschäftsführer der Energieagentur Michael Geißler, der durchschnittliche Bedarf von rund 600 Haushalten gedeckt, sowie der Ausstoß von 800 Tonnen CO2 vermieden werden. Ein nicht unbeachtlicher Anteil an der Berliner Umweltbilanz. Die Berliner Energieagentur ist Bauherr, Investor und Betreiber der Anlage, sie ließ durch den Berliner Solarhersteller SOLON Energy GmbH insgesamt 5.540 Solarmodule "Made in Germany" verlegen. "Für uns war es ganz wichtig, dass alle Beteiligten aus der Region kommen", erklärte Großmarkt-Geschäftsführer Andreas Foidl während der Feierstunde, "Umweltschutz hat auch etwas mit kurzen Transportwegen zu tun." Auch wenn der Strom vordergründig zunächst in das Berliner Stromnetz eingespeist wird, partizipiert der Großmarkt von dieser Anlage: "Wir konnten mit der Berliner Energieagentur unseren Strompreis langfristig festschreiben. Ein Vorteil, den wir selbstverständlich an unsere Mieter weitergeben werden", freut sich Großmarkt-Geschäftsführerin Petra Cardinal. Sollte der Marktpreis den mit der Berliner Energieagentur übersteigen, kann der Großmarkt auf die Anlage auf seinen Dächern zurückgreifen. Der Berliner Großmarkt ist dabei nicht der einzige dezentrale Stromlieferant: Insgesamt seien mit der Anlage auf den Hallendächern des Großmarktes nunmehr 5.000 einzelne kleine Kraftwerke in Berlin in Betrieb, meldet der Berliner Stromnetzmanager Vattenfall. Die Zeiten, dass ein großes einzelnes Kraftwerk den Strom in einer Stadt liefere, gingen damit dem Ende zu. Der Strombedarf von rund 20.000 Haushalten werde mittlerweile von diesen dezentralen Einspeisern wie Einfamilienhäusern, Firmendächern oder der Großmarkt-Anlage abgedeckt. |
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